SG Vogtareuth-Prutting » » »
SG Vogtareuth-Prutting » » »
Am heutigen Donnerstag ist Ruhetag beim World Cup in Goa, erst morgen geht es weiter. Die vier Halbfinalisten stehen fest: GM Nodirbek Yakubboev hatte sich durch seinen 1,5–0,5-Sieg in den klassischen Partien gegen GM Alexander Donchenko zuerst qualifiziert, GM Wei Yi, GM Javokhir Sindarov und GM Andrey Esipenko zogen am Mittwoch im Tiebreak nach. Während das lief, saß Donchenko schon im Flieger. Am Ende wollte er, der von den deutschen Spielern am weitesten gekommen war, nur schnell nach Hause. Koffer auspacken, viel Schlafen – erholen für die nächste Aufgabe, die schon ansteht: Das US-Masters in Charlotte vom 26. bis 30. November, da feiern die Amerikaner übrigens auch Thanksgiving. Am Gepäckband des Frankfurter Flughafens beantwortete Donchenko die Fragen von Matthias Wolf vom DSB-Team Öffentlichkeitsarbeit. Es wird klar: Das Leben als Schachprofi ist in intensiven Turnierphasen wahrlich kein Zuckerschlecken. Und der World Cup ist eine besonders nervenzerfetzende Nummer.
Nachfolgend berichtet der Teilnehmer Peter Frei.
Der Lehrgang ‚Anti-Cheating Schiedsrichter‘ wurde von DSB-Anti-Cheating Officer, Klaus Deventer, in Zusammenarbeit mit DSB Vizepräsidenten Sport, Prof. Dr. Jürgen Klüners, organisiert. Beide sind als FIDE-Fair-Play-Officer (FPO) Mitglied in der Fair Play Commission der FIDE. Sie schilderten Ihre Anti-Cheating-Erfahrungen bei hochrangigen internationalen Turnieren. Besonders erfreulich war die Teilnahme von fünf weiblichen Schiedsrichtern.
Vitaliy Sviridov bringt seine Liebe zu diesem Event so auf den Punkt: „Es gibt viele Turniere, die damit werben, dass sie besonders familiär sind – das ist oft nicht wahr. Aber wo das wirklich stimmt, das ist die DSAM.“ Die neue Saison der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft startet am Freitag (eigentlich mit dem Blitzturnier schon am heutigen Donnerstag) in Bad Wildungen – und natürlich ist Sviridov dabei, der auch eine eigene Schach-Webseite betreibt, die eine einzige Lobeshymne auf die DSAM ist. Es wird seine 25. Teilnahme sein. Bereits sein 86. Turnier spielt Frank Erdmann – einer der Rekordhalter der DSAM. „Für das Jahr 2027 habe ich meine 100. Teilnahme eingeplant“, sagt er, „ich will eigentlich bis dahin kein Turnier verpassen.“ Beide leben diese Turnierserie auf ihre Art – auf DSAM-Art. „Bei diesem Turnier“, sagt Erdmann, „habe ich Freunde fürs Leben gefunden. Menschen, die mir wichtig sind und die ich nie kennengelernt hätte, wenn es die DSAM nicht gäbe.“
„Aufgeregt bin ich immer“, sagt Sandra Schmidt, „aber das ist ja auch was Positives.“ Die neue Serie der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft startet am Wochenende, für Turnierchefin Sandra Schmidt ist es bereits die vierte – und doch ist da eben noch dieses Kribbeln. Bad Wildungen, das erste Vorrundenturnier im Maritim-Hotel, ist seit Wochen ausgebucht. „Und auch die nächsten Turniere laufen langsam voll“, sagt Schmidt und lacht mit Blick auf Dezember und Anfang Januar. Für das Turnier in Bonn (18. bis 21. Dezember) war eigentlich schon Aufnahmestopp bei 650 Teilnehmerinnen und Teilnehmern – dann signalisierte das Maritim-Hotel in der ehemaligen Bundeshauptstadt, dass man noch einige Plätze mehr zur Verfügung stellen kann. Nun werde man bei 750 die Anmeldeliste schließen – es gibt nur noch Restplätze. „Mehr ist einfach nicht zu bewältigen“, so Schmidt. Auch das Team der Ehrenamtlichen stoße irgendwann an seine Grenzen. Außerdem soll die DSAM ja vor allem eines bleiben: familiär. Man bedenke nur: Die 700er-Teilnehmerzahl wurde erstmals im Januar 2025 in Potsdam gerissen, dann nochmal in Magdeburg - es wirkt, als werde das jetzt schon zur Gewohnheit...
Das gemeinsame Projekt von DSB und DSJ zur Förderung des Mädchen- und Frauenschachs geht auf die Zielgerade. Am kommenden Sonntag findet in Lehrte (von 10.30 Uhr bis 17.30 Uhr) die zweite Regionalkonferenz zum gemeinsamen Projekt von DSB und DSJ statt (Anmeldung immer noch möglich), noch zwei weitere Konferenzen (im Osten und in NRW) sollen folgen - um auszuloten, wie mehr Mädchen und Frauen für den Schachsport zu gewinnen sind. Und vor allem: Wie sie zu halten sind. Die Auswertung der Fragebögen ist in vollem Gange, man habe hunderte Rückmeldungen bekommen, sagt DSB-Vizepräsident Verbandsentwicklung, Jannik Kiesel, der Teil des Projektteams ist: „Nur in einem Punkt bräuchten wir noch mehr Tiefe: Warum haben die Mädchen und Frauen letztlich aufgehört?“
Es war eine wunderbare, fantastische Reise für GM Alexander Donchenko. Doch sie endete kurz vor der Endstation Sehnsucht. Im Viertelfinale des World Cups im indischen Goa kam er heute nicht über ein Remis gegen den Usbeken GM Nodirbek Yakubboev hinaus. Der Traum aller Fans hierzulande, neben GM Matthias Blübaum noch einen zweiten deutschen Spieler auf die Insel Zypern zum Kandidatenfinale schicken zu können – vorbei. Donchenko versuchte alles, zeigte einmal mehr den Kampfgeist, für den er zurecht bisher belohnt worden war, doch das reichte nicht mehr. „Eine verzweifelte Situation“ sah FIDE-Kommentator GM Jan Gustafssonzwischendurch für seinen Schützling im DSB-Nationalteam, eine festgefahrene Remis-Stellung, die sich schlicht nicht mehr aufbrechen ließ. Zum Verhängnis wurde Donchenko letztlich sein schwacher Start in dieses Viertelfinale.
Nadja Jussupow ist begeistert. „Acht wunderbare, interessante und vielversprechende Projekte haben sich beworben“, sagt die Frauenreferentin des Deutschen Schachbundes, „die Entscheidung fiel uns wirklich nicht leicht.“ Letztlich aber wurde von der DSB-Frauenkommission der „Verein des Jahres“ im Bereich Frauenschach gekürt - zum ersten Mal. And the winner is… Karlsruher Schachfreunde 1853. Zudem wurde ein Sonderpreis vergeben – an den Schachklub Kriegshaber. Weil beide Projekte die Frauenkommission begeistert haben, wurde beschlossen, das Preisgeld von 500 Euro zu teilen. Insgesamt zeigen alle Projekte: Der Frauenschachsport mag im DSB mit nur zehn Prozent der Mitglieder unterrepräsentiert sein - aber es gibt Leuchtturmvereine, die Mut machen.
Der Star war diesmal die Location. Schach im Olympiastadion. Das lockte sogar den Rundfunk Berlin Brandenburg mit einem Kamerateam an – Sonntagabend gab es zwei Minuten zur besten Sendezeit.Bernhard Riess, der Haupt-Schiedsrichter bei der Deutschen Meisterschaft im Schach960 brachte es so auf den Punkt: Eine Woche zuvor habe er noch das NFL-Spiel der Falcons gegen die Colts in der Riesenarena gesehen, auch bei Hertha BSC ist der Fußballfan oft. „Der totale Kontrast“, sagt Riess, „sonst diese Lautstärke, diese großen Veranstaltungen – und nun geht es beim Schach ruhig, klein und fein zu.“ Bei der Deutschen Meisterschaft im Freestyle und dem U25 Berlin-Open. „Für mich als Berliner ist das ein Highlight“, so Riess, „mal was anderes.“ Etwas, das es noch nie gab – zum ersten Mal wurde im Olympiastadion, in der Olympia-Lounge, Schach gespielt. Der neue deutsche Meister im Schach960, IM Bennet Hagner, wählte dafür richtig große Worte: „Ich finde diesen Spieltort einfach nur sehr beeindruckend, gigantisch“, sagte der 16-Jährige, der in alle drei Turnieren von Freitag bis Sonntag zu gefallen wusste, „für mich ist es eine Ehre, hier dabei zu sein.“
Der Call of Interest für die ECU-Turniere 2026 wurde veröffentlicht. Bewerbungen von FA & IA sind bis zum 05.12.2025 möglich. Nach Eingang der Bewerbungen werden drei Listen gebildet:
Je nach Anzahl der durch die ECU-Schiedsrichterkommission zu normierenden Schiedsrichter wird nacheinander aus den Listen ein Schiedsrichter gewählt.
Im Jahr 2025 haben sechs Deutsche Schiedsrichter einen Einsatz bei einem ECU-Turnier erhalten.