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Eines der größten deutschen Talente hat den nächsten Karriereschritt geschafft. FM Hussain Besou, 14 Jahre alt, holte im spanischen Benidorm die dritte Norm für seinen IM-Titel. Dabei legte er beim „XXII Open Internacional“ des Club Deportivo Tossal de la Cala eine Elo-Performance von 2496 hin, sammelte elf neue Elo-Punkte – und das in einem mit starken Großmeistern und Internationalen Meistern gespickten Teilnehmerfeld. „Ja, es fühlt sich sehr gut an, endlich den IM-Titel zu ergattern“, sagte Hussain Besou am Samstag, dem Tag nach dem Triumph, dem DSB-Team Öffentlichkeitsarbeit: „Es war ein langer, harter Weg.“
Die Verbindung mag auf den ersten Blick nicht leicht herzustellen sein. Ja, es wirkt sogar wie ein schwierig zu bewerkstelligender Spagat - weil die Dimensionen schlicht andere sind. In Südafrika geht es aktuell um gigantische, siebenstellige Beträge. Dort heißt die Disziplin Freestyle Chess und mündet über eine Grand Slam Tour nun in einem spektakulären Finale. In Deutschland ist alles noch viel, viel kleiner – und heißt offiziell Schach960. Aber irgendwie passt es durchaus, die Brücke zu schlagen, betont Sebastian Siebrecht. Der bekannte deutsche Großmeister ist Turnierchef beim Freestyle Grand Slam. „In einer fantastischen Location“, wie er am Telefon im Gespräch mit dem DSB-Team Öffentlichkeitsarbeit schwärmt, „wir bringen hier den Südafrikanern die Faszination für diese Form des Schachspiels eindrucksvoll näher.“ So wagten sich die Großmeister an einen Tauschach-Wettbewerb, den GM Hans Niemann gewann. GM Vincent Keymer und sein Coach GM Peter Leko waren bei einer Simultan-Veranstaltung. Es gibt Termine mit Schulkindern, Studenten – alles wirkt gigantisch, so wie zuletzt auch in Las Vegas, wo auch NBA-Stars wie Derrick Rose, Rajon Rondo und Quinten Post beim Freestyle-Schach die Werbetrommel rührten. Und ja, sagt Sebastian Siebrecht, „ich freue mich sehr, dass auf diesem Gebiet auch in Deutschland mittlerweile einiges passiert“. Er habe sehr viel Kontakt zu Turnierveranstaltern und Freunden dieser Schachvariante und auch mit großem Interesse verfolgt, dass jüngst die Deutsche 960-Meisterschaft von DSB und Berliner Schachverband im Berliner Olympiastadion ausgerichtet wurde: "Ein toller Spielort, das ist ein Schritt in die richtige Richtung."
Das Logo steht. Es ist eine Kombination aus den Farben der Stadt Dresden und des Landes Sachsen – mit dynamischen Schachfiguren und der Frauenkirche als einem der Wahrzeichen der Elbmetropole. Kreiert von Uta Büttner und ihrer Grafikdesign-Agentur aus Gauernitz. Es gab bereits mehrere Gesprächsrunden mit den Vertretern der Stadt. Und eine erste Videokonferenz mit vielen, die beim Deutschen Schachbund auf unterschiedliche Weise in das Projekt involviert sind. Bernd Vökler hat als DSB-Organisationschef, gemeinsam mit Präsidentin Ingrid Lauterbach, die Fäden in der Hand. Der „Kick off“ ist also erfolgt, die Vorbereitungen für den Deutschen Schachgipfel vom 16. bis 26. Juli sind in vollem Gange. Auch das DSB-Team Öffentlichkeitsarbeit hat heute die eigene Webseite schachgipfel.de mit dem aktuellen Stand freigeschaltet.
Die Welt des Schachs verneigt sich vor einem ihrer größten Legenden. Die Beisetzung findet am 9. Dezember 2025 auf dem Vyšehrader Nationalfriedhof in Prag statt – einem ehrwürdigen Ort tschechischer Größen.
„Großmeister Hort wird neben Antonín Dvořák, Bedřich Smetana und Alfons Mucha beigesetzt. Das ist eine große Ehre für alle Sportler weltweit und natürlich auch für uns Schachspieler. Wir sind stolz, dass er Deutschland vertreten hat“, erklärte die Präsidentin des Deutschen Schachbundes, Ingrid Lauterbach. Der Präsident des Tschechischen Schachverbandes, Martin Petr, ergänzt: „Er hat das Schach im ganzen Land populär gemacht und es bis zur Weltspitze getragen. Ich verneige mich vor seinem Können. Dank ihm sind viele junge Spieler herangewachsen.“
Brigitte, die Ehefrau von Vlastimil Hort und sein Sohn Daniel mit Familie, die die gesamte Zeremonie organisiert haben, fügen hinzu: „Es ist ein trauriger Tag für uns. Wir danken allen, die uns bei dem letzten Abschied von Vlastimil an diesem bedeutenden Ort unterstützt haben und gekommen sind, um sich von ihm zu verabschieden.“
Zeitgleich finden in Mecklenburg-Vorpommern gerade zwei gutbesetzte Seniorenturniere statt. Im Ostseebad Heringsdorf sitzen 72 Spieler bei der offenen Senioren-Landesmeisterschaft an den Brettern. Zwei Autostunden weiter nördlich haben es sich 154 Spieler auf der Insel Rügen gemütlich gemacht, um das 1. Binzer Senioren-Open zu spielen. Ursprünglich sollte die Seniorenmeisterschaft in Binz stattfinden, doch das Dorint-Hotel hatte zusammen mit dem Binzer Schachverein dem Landesschachverband Mecklenburg-Vorpommern eine Absage erteilt, um stattdessen ein eigenes Turnier auf die Beine zu stellen, das ursprünglich die Nachfolge der Seniorenmeisterschaft antreten sollte. Wir berichteten am 1. Oktober darüber.
Das Binzer Seniorenturnier, zu dessen Eröffnung der am 28. September neu gewählte Landesverbandspräsident Niklas Rickmann anwesend war, ist dank der deutlich früheren Anmeldemöglichkeit schnell ausgebucht gewesen und ist dadurch auch in der Spitze mit einem Großmeister, zwei Internationalen und acht FIDE-Meistern besser besetzt als Heringsdorf. Trotzdem ist der Spielsaal nicht voll geworden, weil rund zwei Dutzend Spieler nicht gekommen waren.
Nachfolgend ein Kurzbericht von Wolfgang Fiedler, der als Hauptschiedsrichter in Binz agiert. (fb)
Den Montag hatte sie sich frei genommen. Vorsorglich. „So ein Schach-Wochenende ist ja anstrengend“, sagt Dr. Anne Czäczine. Erholung, Laufen im Wald statt Arbeit in der Arztpraxis – das war die Devise in aller Frühe. Es ist davon auszugehen, dass Anne Czäczine eher geschwebt als gejoggt ist. Voller Euphorie war die Mannschaftsführerin des Chemnitzer SC Aufbau 95. Sie freute sich für sich, weil sie zum ersten Mal in ihrem Leben eine Partie gegen eine GM-Titelträgerin gewonnen hat. Gegen keine Geringere als die große Elisabeth Pähtz. Und sie freute sich für die ganze Mannschaft. Nach zwei bitteren 0:6-Pleiten in den ersten beiden Runden der Frauen-Bundesliga (gegen Rodewisch und Bad Königshofen) gelang dem jungen Chemnitzer Team am Samstag nicht nur ein respektables 2:4 gegen Titelanwärter OSG Baden-Baden, sondern am Sonntag auch ein fulminantes 5:1 gegen Mitaufsteiger SK Freiburg-Zähringen 1887. „Natürlich haben sich nach zweimal 0:6 schon manche gefragt, ob wir überhaupt in die Bundesliga gehören“, sagte sie im Gespräch mit dem DSB-Team Öffentlichkeitsarbeit, „ich denke, jetzt haben wir gezeigt, dass wir zu Recht mit dabei sind.“
Live und in Farbe, am Brett, hießen die Titelträger in diesem Jahr IM Diana Wagner und GM Rasmus Svane – sie sind amtierende Deutsche Meister im Blitzschach. Nun wird ihr Online-Pendant gesucht. Ab Samstag wird der zweite Deutsche Onlinemeister im Blitzschach gekürt. Bei der Premiere im Jahresendspurt 2024 kam der Gewinner noch aus Indien: IM-Titelträger GB Harshavardhan. Nun ruft der emsige Onlineschach-Referent des DSB, Jannik Liebelt, zur Neuauflage: „Nach intensiven Planungsarbeiten legen wir da hoffentlich ein Top-Event hin.“ Es gibt drei Vorrunden und ein Finalturnier binnen einer Woche.
Elisabeth Pähtz live erleben, im klassischen Schach. Jetzt gibt es dazu die vorerst letzte Chance. „Ich mache das auch nur noch einmal, weil es in Berlin stattfindet. Denn ich will aufgrund meiner Schwangerschaft nicht mehr reisen“, sagt die einzige deutsche Großmeisterin. Pähtz wohnt im Berliner Speckgürtel, in Brandenburg – und kommt vermutlich mit der S-Bahn zu den Partien. Am Wochenende (29. und 30. November) spielt die erfolgreichste deutsche Spielerin in der Frauen-Bundesliga für die OSG Baden-Baden. Gastgeber für die dritte und vierte Runde ist der SC Kreuzberg im Haus des Sports, Böcklerstraße 1. Die OSG Baden-Baden, die zum Kreis der Titelfavoriten gehört, trifft am Samstag (ab 14 Uhr) auf den Chemnitzer SC Aufbau 95 und am Sonntag (ab 9 Uhr) auf Kreuzberg. Zwei Aufsteiger also. Der vierte Klub im Bunde ist bei dieser Doppelrunde der SK Freiburg-Zähringen 1887, auch Liga-Neuling. Matthias Wolf vom DSB-Team Öffentlichkeitsarbeit sprach mit Elisabeth Pähtz über Mutterfreuden und neue Ziele im Schach. Die dürften manchen überraschen.